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Inhalt

 ASBEST - eine kurze Einführung

 Fragen und Antworten zum Thema ASBEST

 1. Was ist ASBEST und was macht seine Gefährlichkeit aus ?
 2 . Wie sieht ASBEST aus und woran kann ich ASBESTprodukte erkennen ?
 3 . Wo kann ich mit ASBEST in Berührung kommen ?
 4 . Wer ist durch ASBEST besonders gefährdet ?
 5 . Wie kann ich mich und meine Familie vor ASBEST schützen ?
 6 . Ich habe den Verdacht, ich habe ein ASBESTproblem ! Was kann ich tun ?
 7 . ASBEST und do it yourself. Warum eigentlich nicht ?

 

ASBEST - eine kurze Einführung

ASBEST ist ein natürlich vorkommendes Mineral, das bereits seit mehreren tausend Jahren von Menschen wegen seiner außergewöhnlichen Eigenschaften verwendet wird.

Bis vor wenigen Jahren wurde ASBEST und asbesthaltige Produkte in großen Mengen verwendet. Haupteinsatzgebiet war der Baubereich. Aber auch in anderen Branchen, wie z.B. im Maschinenbau wurde mit ASBEST gearbeitet.

Erst spät erkannte man, daß ASBEST krank macht und sogar tötet.

In Deutschland ist heute die Verwendung von ASBEST und  asbesthaltigen Produkten weitgehend verboten. Die Restriktionen verhindern zwar die Verbreitung neuer Asbestprodukte, sie wirken jedoch nicht, wenn ASBEST bereits vorhanden ist.

In seiner industriellen ASBESTHochzeit wurden in Deutschland jährlich mehre hunderttausend Tonnen ASBEST verbaut oder in Produkten verarbeitet.

Eine der früher so hochgeschätzten Eingeschaften von ASBEST ist seine nahezu unbegrenzte Haltbarkeit. ASBEST verrottet nicht und kommt deshalb auch heute noch in riesigen Mengen in älteren Gebäuden, Maschinen und Apparaten vor. Das Risiko, mit ASBEST in Kontakt zu kommen, ist daher auch heute noch hoch.

Leider bleibt der Kontakt mit ASBEST zumeist unbemerkt.  Der Körper zeigt keine typischen Reaktionen oder Warnhinweise auf den Stoff.  Die eingeatmeten ASBESTfasern wirken sehr langsam und heimtückisch.  Gewöhnlich dauert es zwischen 10 und 40 Jahren, bis sie ihr typisches Krankheitsbild im Körper entwickeln.

Die extrem lange Zeit zwischen den eingeatmeten Asbestfasern als Ursache und z.B. Lungenkrebs, als einer der möglichen Auswirkungen, verhindert jede natürliche Reaktionsmöglichkeit auf die ASBESTgefahr. Stellen Sie sich vor, nach einem Kontakt mit elektrischem Strom, erfolgt der Stromschlag mit mehr als 10-jähriger Verspätung ! Genau so wirkt ASBEST !

Die besonderen Eigenschaften von ASBEST

sollten Grund genug sein, sich näher über ASBEST zu informieren.

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Fragen und Antworten zum Thema ASBEST

 

1. Was ist ASBEST und was macht seine Gefährlichkeit aus ?


ASBEST ist ein im Untergrund der Erde vorkommendes Mineral. Es wird in Rußland, Südafrika, Australien und vor allem in Kanada im Tagebau gewonnen. Die ersten Opfer von ASBEST waren und sind noch immer diejenigen, die in den Tagebaubetrieben das ASBEST gewinnen und verarbeiten. Auch heute noch erfolgen Abbau und Weiterverarbeitung mit unzureichenden Schutzmaßnahmen. Als Folge erkrankt ein hoher  Prozentsatz der Beschäftigten an Asbestose. Die durchschnittliche Lebenserwartung der ASBESTarbeiter liegt auch heute noch in einer Größenordnung von 40 Jahren.

Unter dem Begriff ASBEST sind mehrere Formvarietäten des silikatischen Minerals zusammengefaßt. Neben Silizium kommen hauptsächlich die Elemente Magnesium, Calzium, Natrium und Sauerstoff in ASBEST vor. Die chemischen Inhaltsstoffe von ASBEST sind harmlos. Gefährlich wird ASBEST durch die nadelförmige Form der ASBESTfasern einer bestimmten Größe in Verbindung mit ihrer fast unbegrenzten Haltbarkeit. Werden die Fasern eingeatmet und in den Atemorganen zurückgehalten, reizen, verändern und zerstören sie über Jahre das sie umgebende Zellgewebe. ASBESTfasern verursachen auf diese Weise ASBESTlungenkrebs und Mesotheliome in Lungen- Rippen- und Bauchfell.

Mit der Einwirkdauer der ASBESTfasern auf das sie umgebende Gewebe steigt auch die Wahrscheinlichkeit durch ASBEST zu erkranken.

Kinder und Jugendliche haben eine höhere Lebenserwartung als ältere Menschen. Dies bedeutet gleichzeitig auch, daß die ASBESTfasern im jungen Körper mehr Zeit haben, ihr zerstörerisches Werk zu verrichten. Hieraus resultiert bei gleicher ASBESTfaserexposition gegenüber Erwachsenen und Senioren für Kinder und Jugendliche ein höheres Risiko, an einem von ASBEST verursachten Leiden zu erliegen. In der Abwägung des Sanierungsbedarfs werden daher Asbestbelastungen in Bereichen, in denen sich bevorzugt Kinder und Jugendliche aufhalten, strenger beurteilt als andere Bereiche.

ASBEST ist in der Gefahrstoffverordnung als sehr stark gefährdender Stoff in der höchsten Gefährdungsklasse eingestuft. Die Verwendung, der Handel und auch der Umgang mit ASBEST ist stark reglementiert bzw. verboten. Auch die Entsorgung von ASBEST hat nach strengen Vorgaben zu erfolgen.

Die Gefährlichkeit der ASBESTprodukte wird u.a. über ihre Fähigkeit bestimmt, die gefährlichen ASBESTfasern abzugeben. Man unterscheidet zwischen gebundenem ungebundenem ASBEST. Während beim gebundenen ASBEST die Faserfreisetzung durch Bindemittel, wie z.B. Beton oder Kunststoff vermindert ist, gibt ungebundener ASBEST die gefährlichen Fasern wesentlich leichter und in größerer Zahl frei. In der Gefährdungsabschätzung wird ungebundener Asbest deutlich höher bewertet, als ASBEST in gebundener Form. Die Unterscheidung sollte nicht darüber hinwegtäuschen, daß mechanische Arbeiten an gebunden Asbestprodukten ASBESTfasern in astronomischen Größenordnungen an die Umgebung abgegeben.

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2. Wie sieht ASBEST aus und woran kann ich ASBESTprodukte erkennen ?


ASBESThaltige Werkstoffe zu erkennen, erfordert ein umfangreiches Wissen über Baustoffe, ihre Zusammensetzung und die Produktionszeiträume, in denen ASBEST in der Herstellung der jeweiligen Produkte verwendet wurde.

Die Identifikation von ASBEST sollte nicht durch Laien erfolgen. Hierfür gibt es gute Gründe:

Nach der Warnung folgt eine kurze Beschreibung möglicher Erkennungsmerkmale von ASBEST. Bitte beachten Sie hierbei, daß es auch ASBESTprodukte gibt, die diese Merkmale nicht oder nur wenig ausgeprägt zeigen.

Reiner bzw. unbeschichteter / unlackierter ASBEST ist meist von heller, weissgrauer / blaugrauer / braungrauer oder auch bläulicher Farbe. Spritzasbest ist weich, teilweise watteartig und mit dem Finger zusammendrückbar. Schwach gebundener ASBEST ist relativ weich. Die Oberfläche ist mit dem Finger ritzbar. An frischen Bruchkanten ist die fasrige Struktur gut erkennbar.

ASBESTfasern in der Luft sind zumeist nicht sichtbar.

Aufgrund der großen ASBESTmegen, die bisher nach Deutschland eingeführt und hier verarbeit wurden, sind ASBESTfasern fast überall in der Luft in geringen Faserkonzentrationen nachweisbar.

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3. Wo kann ich mit ASBEST in Berührung kommen ?

Die weitaus größte Menge von ASBEST und asbesthaltigen Produkten fand ihren Einsatz im Baubereich. Allein im Jahr 1975 wurden in Deutschland über eine Million Tonnen ASBESTzementprodukte hergestellt und verbaut. Allein mit diesen ASBESTzementprodukten wurden in nur einem Jahr rund 140.000 Tonnen an reinem ASBEST in die Umwelt gebracht.

Die Zahlen lassen das Ausmaß des ASBESTeinsatzes in Deutschland erkennen.

Trotz der bisherigen Bemühungen, ASBESThaltige Materialien wieder auszubauen, ist der überwiegende Teil des früheren Baustoffs und heutigen Gefahrstoffs noch immer dort, wo er seinerzeit eingebaut wurde. Dies hat mehrere Gründe:

Diese Sichtweise  dämft naturgemäß die  Motivation vieler Hauseigentümer und Immobilienfirmen sich mit einer potentiellen ASBESTproblematik überhaupt auseinanderzusetzen. Als Folge bleiben vorhandene ASBESTprodukte vielfach unentdeckt bzw. unsaniert.

Die Wahrscheinlichkeit im täglichen Leben mit ASBEST in Berührung zu kommen, ist daher entsprechend groß.

Auch heute noch für jederman sichtbar, sind die zur Dacheindeckung benutzten Wellasbestplatten. Die von diesen Platten im verlegten Zustand ausgehende Faserbelastungen werden momentan als weniger bedenklich eingeschätzt. Eine Verpflichtung, intakte Platten auszubauen besteht daher noch nicht.

Bereits bei einfacher mechanischer Beanspruchung der Wellasbestplatten kommt es allerdings zu erheblichen Faserfreisetzungen. Dies gilt auch für die früher oft praktizierte Reinigung der Platten mit Bürste und Wasser. Mit noch höheren Faserkonzentrationen sind Umbau- oder Abbrucharbeiten an den asbesthaltigen Produkten verbunden. Aufgrund des Gefährdungspotentials ist der Umgang mit gebundenen Asbestprodukten stark reglementiert.

In älteren Maschinen und Geräten kommt ASBEST bevorzugt als Wämeschutz, zu Isolations- oder zu Dichtungszwecken vor.

Wo immer asbesthaltige Geräte im Einsatz sind, besteht auch das Risiko, mit ASBEST in Berührung zu kommen. Hierbei ist zwischen dem Kontakt, bereits im normalen Betrieb, wie z.B. beim soliden alten Haarfön, dessen asbesthaltige Heizwendelträgerplatte im Luftzug liegt und die ASBESTfasern seinem Benutzer direkt ins Gesicht bläst, und dem Kontakt bei Reparatur-, Wartungs- und Entsorgungsarbeiten zu unterscheiden. Hier sei an die klassischen Asbeststtaubemissionen bei Brems- und Kupplungsarbeiten an asbesthaltigem Trägermaterial von Maschinen und Kfz erinnert. Obwohl asbesthaltige Beläge bereits seit Jahren nicht mehr im Handel sind, finden sich noch immer ältere Maschinen und Geräte im Einsatz, deren asbesthaltige Beläge noch nicht ausgetauscht wurde.

Die nachfolgende alphabetische Aufstellung gibt eine kurze Übersicht über Einsatzgebiete und Produkte, in denen Asbest eingesetzt wurde und bei deren Antreffen, an die Möglichkeit einer ASBESTbelastung gedacht werden sollte:

A: Abwasserrohre, Asbestwolle, Aschenbecher B: Backöfen, Blumenkästen, Bodenplatten, Brandschutzanstriche, Brandschutzmatten, Brandschutzkissen, Bremsbeläge, Bügelbrettunterlagen, Bügeleisen D: Dachplatten, Dachziegel, Deckenputz, Dichtungen, Dochte, Dehnungsfugen E: Elektrogeräte, Entwässerungsrohre F: Fackeln, Farben, Fensterbänke, Filter, Formmassen, Fußbodenkleber, -beläge, Flex-Fußbodenplatten G: Garne, Gartenartikel, Gasmaskenfilter H: Haartrockner, Handschuhe, Heizdecken, Heizkissen, Heizlüfter, Heizplatten, Herde, Hitzeschutzprodukte I: Isolierungen K: Kabelabschottungen, Kleber, Kupplungsbeläge L: Lüftungsrohre M: Matten N: Nachtstromspeicherheizungen O:P: Papier, Pappen, Projektoren S: Spritzputz, Stahlstützenummantelungen T: Textilien V: Verteilerschränke W: Wandplatten, Wandputz, Wasserleitungen, Wellplatten ...

Die Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie zeigt jedoch, daß vom Kreissaal über Wohnung, Kindergarten, Schule, Arbeitsplatz, Kneipe, Kirche (...) kein Platz existiert, an dem die Existenz von ASBEST und damit ein Kontakt mit dem Gefahrstoff nicht möglich wäre.

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4. Wer ist durch ASBEST besonders gefährdet ?

Grundsätzlich steigt das Risiko einer ASBESTerkrankung mit der Dauer und Höhe der Faserbelastung.

Aufgrund der langen Reaktionszeiten zwischen Expostion und Erkrankung sind Kinder und Jugendliche stärker gefährdet, als ältere Menschen.

Raucher sind bei gleicher Exposition stärker gefährdet, als Nichtraucher.
 

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5. Wie kann man sich und seine Familie vor ASBEST schützen ?

Ein Schutz vor den negativen Wirkungen von ASBEST ist nur dann möglich, wenn man über ASBEST und die damit verbundenen Risiken informiert ist.

Grundsätzlich sollte bei allen Arbeiten an älterer Gebäudesubstanz das Risiko einer ASBESTbelastung berücksichtigt werden. Gleiches gilt für Reparatur- Wartungs- und Entsorgungsarbeiten an älteren Geräten und Maschinen. Führen Sie arbeiten erst aus, wenn sichergestellt ist, dass kein ASBEST vorhanden ist.

ASBESTfasern halten nicht an Grunstücksgrenzen. Achten Sie auf bauliche Veränderungen in Ihrer Nachbarschaft. Wenn Ihr Nachbar in Eigenleistung unfachmänisch mit ASEBESThaltigen Dach- oder Wandplatten hantiert, gefährdet er nicht nur sich selbst, sondern auch Sie.

Bereits "kleinere" Arbeiten an asbesthaltigen Produkten, wie z.B. der Wechsel einer asbesthaltigen Ofentürdichtung, führen zur millionefachen Freisetzung und Verteilung der schädlichen Asbestfasern. Grundsätzlich sind daher im Umgang mit ASBEST besondere Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten. Vermeiden Sie es, sich, ihre Familie und ihre Nachbarschaft unnötigen Risiken aussetzen.
Ziehen Sie möglichst frühzeitig d.h.

fachlichen Rat zu Hilfe.

Auch wenn Sie diesen Rat zahlen müssen, sind die damit verbundenen Kosten gering, im Vergleich zu dem Leid und dem Elend, daß Sie sonst für sich, Ihre Familie und andere möglicherweise heraufbeschwören.

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6. Ich habe den Verdacht, ich habe ein ASBESTPROBLEM ! Was kann ich tun ?

Den ersten Schritt in die richtige Richtung haben Sie bereits getan ! Sie sind gegenüber der ASBESTthematik sensibilisiert und wissen um die möglichen Risiken. Gegenüber weniger aufgeklärten Personen sind sie damit bereits klar im Vorteil. Verspielen Sie diesen Vorteil nicht, indem Sie daß vermeindliche Problem ignorieren, oder gar versuchen, es selbst zu lösen.

Holen Sie sich den Rat von Fachleuten ein!

Adressen von kompetenten Ansprechpartneren erhalten Sie z.B. über ihr zuständiges Bauamt, das für Sie zuständige Gewerbeaufsichtsamt, die Architektenkammer, die Industrie- und Handelskammern, die Handwerkskammer oder auch über das örtliche Branchenbuch. Für die o.a. Ofendichtung wäre z.B. ihr Bezirksschornsteinfeger ein potentieller erster Ansprechpartner.

Sie sind besonders bei größeren Projekten gut beraten, wenn Sie in der Wahl ihrer Fachleute neben der Kompetenz auch folgenden Punkten Beachtung schenken:

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7. Warum eigentlich keine do it yourself Methode bei ASBEST ?

Vielfach werden auch heute noch asbesthaltige Dacheindeckungen oder Wandplatten in Eigenleistung entfernt und entsorgt. Zumeist wird ohne wirksame Schutzvorkehrungen gearbeitet. Argumentiert wird dabei mit Sprüchen, wie diesem: "Das haben wir doch schon immer so gemacht und nie ist etwas passiert!".

Diese Logik ist ebenso falsch wie fatal. Die eingeatmeten ASBESTfasern offenbaren ihr tödliches Werk erst viele Jahre später. Der Zusammenhang zwischen Ursache und dem Ausbruch der Krankheit ist nach dieser Zeit nicht mehr erkennbar. Erst die Kenntnis der Zusammenhänge öffnet den Blick für die verzögerte aber nicht weniger grausame Wirkung der Asbestfasern.
 

Unsachgemäß ausgeführten Arbeiten an asbesthaltigen Produkten führen zu Mehrfachkontaminationen mit weitreichenden Folgen:

Die Beispiele verdeutlichen, daß der unsachgemäße Umgang mit ASBEST und ASBESTprodukten kein Kavaliersdelikt ist, sonderen als strafbare Handlung zu ahnden ist.
 

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